September 2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir veranstalten am 21. und 22. September 2024 ein internationales Kolloquium
„NACHGEBURTSBESTATTUNG - ARCHÄOLOGIE – WELTWEIT – BRÄUCHE“.
Neue Forschungsthemen stoßen häufig auf Skepsis, so auch im Fall „Nachgeburtsbestattung“. Es sind jetzt 40 Jahre her, dass ich in Bönnigheim zum ersten Mal im Keller vergrabene Töpfe gefunden und diese mit dem Brauch der Nachgeburtsbestattung in Verbindung gebracht habe. Dies löste mitunter nur ein mitleidiges Lächeln aus. Ein vergleichbarer Fund war unbekannt. Zwischenzeitlich liegen Funde aus ganz Deutschland vor.
Im Januar 1984 untersuchten wir in Bönnigheim das Gebäude Michaelsbergstraße 17/19, das abgebrochen werden sollte. Zufällig stießen wir dabei auf vergrabene Töpfe im Kellerboden. Und zufällig hatte ich kurz vorher im Buch „Volkstümliche Überlieferungen in Württemberg“ von Karl Bohnenberger (1904) vom Brauch der Nachgeburtsbestattung im Keller gelesen. Deshalb brachte ich die Töpfe mit diesem Brauch in Verbindung. Anfragen bei den entsprechenden Fachbehörden zeigten, dass in Deutschland kein vergleichbarer Fund bekannt war. Die Ausgrabung des Kellers brachte 50 Töpfe ans Tageslicht. Funde in 38 weiteren Kellern folgten. Seitdem wir den Fund und unsere Interpretation bekannt gemacht haben, werden in ganz Deutschland solche Töpfe ausgegraben. Erst völkerkundliche Vergleiche erhellten den Hintergrund. In der Plazenta wird ein geistiges Wesen vermutet, das eine Verbindung zum Kind hat. Wird dieses Wesen schlecht behandelt, rächt es sich am Kind. Dieses wird krank und stirbt. Deshalb war das sorgfältige Bestatten, das Zurückgeben an die Mutter Erde, eine wesentliche Voraussetzung für das Gedeihen des Kindes. Dieser Hintergrund lässt sich heute weltweit belegen, ja in vielen Völkern wird die Nachgeburt heute noch bestattet. Der Nachweis von Hämoglobin und Östrogenen im Topfinhalt an der Universität Mainz brachte eine eindrucksvolle Bestätigung unserer Hypothese.
Wie ist es möglich, dass ein allgemeiner Brauch völlig verschwindet und vergessen wird, so dass auch die Wissenschaft kaum etwas davon weiß? Das lässt sich wohl nur mit einem Tabu erklären, das in unserer Gesellschaft Themen um die Geburt umgab.
Vor bereits 5300 Jahren belegt eine Nachricht aus Ägypten die besondere Behandlung der Nachgeburt. Weitere Belege werden 200 v. Chr. in China, 800 n. Chr. im Talmud, dem jüdischen Gesetzeswerk, aufgeführt. Quer durch alle Zeiten und Völker lässt sich die Nachgeburtsbestattung verfolgen. Selbst der Philosoph Peter Sloterdijk bezeichnet die Nachgeburt 1998 in seinem Buch „Sphären I“ als Urbegleiter. Deshalb lässt sich vermuten, dass wir mit der Nachgeburtsbestattung einem Urbrauch der Menschheit auf die Spur gekommen sind.
Im Jahr 1997 führten wir schon einmal ein Kolloquium zum Thema Nachgeburtsbestattung durch. Zum 40-jährigen Jubiläum der Forschung freuen wir uns, wieder interessante Themen zur Nachgeburtsbestattung präsentieren zu können. Das Kolloquium beleuchtete das „Tabu Nachgeburtsbestattung“ aus vielerlei Richtungen. Das geht von der Forschungsgeschichte, Volkskunde über die Völkerkunde, Archäologie, Theologie, Soziologie bis zum alten Ägypten.
Die Tagungsgebühr von 130.- € beinhaltet das Catering und Getränke.
Wir freuen uns, wenn wir Sie beim Kolloquium begrüßen können.
Im Anhang das Programm.
Geplant ist, das Ergebnis in einem Kolloquiumsbericht zu veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Kurt Sartorius
Museum im Steinhaus
Schwäbisches Schnapsmuseum
Meiereihof 5+7
74357 Bönnigheim
Tel. 07143-22563
schnamus@web.de
www.museum-im-steinhaus.de
September 2023
Juli 2023
Nachdem wir im Steinhaus Glasfaseranschluss bekommen und ein W-LAN-Netz aufgebaut haben, steht jetzt ein Audioguide zur Verfügung. An wesentlichen Exponaten sind QR-Codes angebracht. Nachdem man sich bei W-LAN eingeloggt hat, können damit auf dem Handy Informationen abgerufen werden. An 30 Stationen können die Besucher weiterführende Angaben auf deutsch, englisch und französisch erhalten. Die gesamte Anlage hat über 30 000.- € gekostet, zu denen wir einen wesentlichen Zuschuss von der Bundesstiftung "Neustart Kultur" erhalten haben.
Gefördert von:
Februar 2023
Nachdem wir den Termin am 16.1. leider absagen mussten, kam nun Andreas Stenger, der Präsident des Landeskriminalamtes, am Freitag, den 10. Februar um 18 Uhr ins Schwäbischen Schnapsmuseum nach Bönnigheim. Er berichtete von der kriminaltechnischen Untersuchung am Turiner Grabtuch. Erstmals erwähnt wurde das Tuch im 14. Jahrhundert, heute lagert es im Turiner Dom und wird nur selten öffentlich gezeigt. Zu sehen ist darauf das Bildnis eines Mannes, der Wunden einer Kreuzigung aufweist. Das Turiner Grabtuch wird bis heute als das Totentuch von Jesus verehrt. Es gab immer wieder die Vermutung, dass es eine geschickte, mittelalterliche Fälschung sei. Mehrmals wurde das Tuch mit kriminalistischen Mitteln untersucht.
Das 4,36 Meter auf 11,1 Meter große Grabtuch von Turin stellt die Wissenschaft seit Jahrhunderten vor Rätsel. Seit 1578 wird das Tuch mit einer Darstellung eines 1,81 Meter großen Mannes mit Folterspuren im Turiner Dom aufbewahrt. Verschiedene Forschergruppen hatten 1988 die vermeintliche Reliquie auf die Zeit zwischen 1260 und 1390 datiert; andere Wissenschaftler widersprachen und datieren das Tuch auf die Zeit Jesu.
Oktober 2022
Der Sternenfelser Gemeinderat besichtigte Bönnigheim, um sich hier über die Sanierung zu informieren. Der Abschluss fand im Schwäbische Schnapsmuseum bei einem gemütlichen Beisammensein statt. Groß war die Überraschung, als der ehrenamtliche Museumsleiter Kurt Sartorius verkündete, dass im Museum eine Super-Schnapszahl der Besucher ansteht. Der 133 333. Besucher wurde erwartet. Und beim Zählen blieb diese Jubiläumszahl bei der Sternenfelser Bürgermeisterin Antonia Walch stehen. Vom Bönnigheimer Bürgermeister Albrecht Dautel wurde sie mit einem Blumenstrauß begrüßt, vom Museum erhielt sie einen Liebeslikör. Diese Super-Schnapszahl zeigt den Erfolg des 1993 eröffneten Museums. So kamen seither durchschnittlich fast 5000 Besucher jährlich, um sich in die Geheimnisse des Alkohols einweisen zu lassen und eine humorvolle Schnapsprobe zu genießen. Neben den Besuchern am Sonntag waren es über 4000 Gruppen, welche das Schnapsmuseum besucht haben.
Februar 2022
Es ist keine Schnapsidee. Zur Superschnapszahl am Dienstag, den 22.2.2022 schenkt das Schwäbische Schnapsmuseum bei freiem Eintritt kostenlos einen Schnaps aus. Von 16 bis 18 Uhr bekommt jeder Besucher oder Besucherin einen Schnaps oder auch einen Liebeslikör. Die 2 ist ja Symbol der Liebe und der Gemeinschaft. Bürgermeister Albrecht Dautel hat seine Unterstützung bei der Aktion angekündigt. Dabei kann auch das Schnapsmuseum mit der größten alkoholgeschichtlichen Museumssammlung Deutschlands besichtigt werden. Also, am Dienstag 22.2.22 ist das Schwäbische Schnapsmuseum Bönnigheim im Meiereihof das Ziel! Und zum Trinken darf die Maske abgenommen werden.
Oktober 2022
Es ist für uns eine große Freude und Ehre, dass der Präsident des Landeskriminalamtes zu uns kommt und über die Kriminalballistik reden wird. Wir laden Sie deshalb herzlich zum Vortrag am Samstag, den 16. Oktober um 14 Uhr in den Kulturkeller am Burgplatz ein. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Ausstellung "Mord am Bönnigheimer Bürgermeister - Urknall der Kriminalballistik 1835" zu besichtigen.
Wir schreiben das Jahr 1835: Der Bürgermeister von Bönnigheim stirbt durch Schüsse aus dem Hinterhalt – doch der Mord an Johann Heinrich Rieber bleibt zunächst ungeklärt. Der Besigheimer Untersuchungsrichter Eduard Hammer beginnt mit den Ermittlungen. Gemeinsam mit dem Freudentaler Büchsenmacher Christian Wilhelm Zerweck überprüft er sämtliche Gewehre der Stadt. Denn auf den Schrotkugeln, die den Bürgermeister treffen, befinden sich kleine Rillen, die außergewöhnlich sind. Dieser Fall gehört zu den Sternstunden der forensischen Ballistik.
Am 16. Oktober referiert Andreas Stenger über historische Bedeutung des Falles. Der Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg wird ab 14 Uhr auf dem Bönnigheimer Burgplatzkeller über die Vorreiterrolle von Hammer sprechen und die Geschichte der forensischen Ballistik beleuchten. Der Eintritt beträgt 5 Euro und berechtigt zum Besuch der Sonderausstellung im Steinhaus, die sich umfassend mit dem Mordfall aus dem Jahre 1835 auseinandersetzt.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist unter Beachtung die 3G-Regelungen möglich. Eine Anmeldung ist erforderlich: 07143/871743 oder ann.marie.ackermann@gmail.com.
November 2021
September 2021
Buchvorstellung
Zusammen mit einem Überblick über Auswanderungen aus Bönnigheim stellt Joachim Taxis sein Buch am Sonntag, 19. September 2021 um 15 Uhr im Schwäbischen Schnapsmuseum vor.
Die Bönnigheimer Zeitung schreibt dazu in der Ausgabe vom 13. September 2021:
Auswanderung ist ein Spiegelbild der Sozialgeschichte und offenbart oftmals die Not der damaligen Zeit. Jetzt hat Joachim Taxis die deutsche Ausgabe des Buches über den ersten Bönnigheime Auswanderer Conrad Amberger in die britischen Kolonien in Nordamerika veröffentlicht, teilt das Schwäbische Schnapsmuseum Bönnigheimin einer Ankündigung mit.
Das amerikanische Original stammt von Carol Morgan Hart. Sie hat zusammen mit ihrem Mann die Geschichte ihres Vorfahren intensiv recherchiert und war dazu auch verschiedene Male in Bönnigheim und Umgebung. Dr. Hermann Stierle konnte Conrad Amberger als Bönnigheimer Bürgern in den Kirchenbüchern nachweisen.
Abteilung Geschichte des Steinhauses
Wir nutzen die ruhige Corona-Zeit im Museum für vielfältige Arbeiten. So wurde jetzt hinter dem dreiteiligen gotischen Fenster eine kleine Abteilung zur Steinhausgeschichte fertig.
Unser Museumsgebäude wurde 1286 als Palas einer Stadtburg errichtet. Später diente es als Lagergebäude und Wohnhaus. Seit 1993 sind wir mit dem Museum in dem altehrwürdigen Gebäude. Es werden viele Gegenstände gezeigt, die wir bei der Renovierung gefunden haben. Da sind etwa handgeschmiedete Nägel aus der Bauzeit, aber auch ein Brett vom "Behnelädle", in dem noch Granatsplitter vom Einmarsch am 7. April 1945 stecken.
Schwarzbrennerei
In der Pandemiezeit haben wir die Abteilung Schwarzbrennerei umgestaltet.
Abteilung Schwarzbrennerei
Mit der größten Museumssammlung von Schwarzbrennereien Deutschlands ist im Schwäbischen Schnapsmuseum Bönnigheim dieser geheimnisumwitterte Teil der Alkoholgeschichte dargestellt. Der Staat hat früh erkannt, dass Schnaps eine hervorragende Einnahmequelle darstellt. Um diese Steuer zu umgehen, wurden fantasievolle Geräte gebaut, welche im Geheimen betrieben wurden. Deshalb werden diese im Gesetz als Geheimbrennereien bezeichnet. Dazu verwendete man vorhandene Teile wie Dampfkochtopf, Gurkenbüchse, Plastikkanister oder die Bremsleitung eines Panzers.
Einen Einblick in die neugestaltete Abteilung erhalten Sie mit dem nachstehenden Video:
Uralter Mord revolutioniert die Kriminaltechnik:
Stammt die forensische Ballistik von der badischen Grenze?
Am 19. November 2020 hat die Redaktion der BNN (Badische Neueste Nachrichten) das Schwäbische Schnapsmuseum besucht und hierbei auch die neue Sonderausstellung "Mord am Bönnigheimer Bürgermeister - Urknall der Kriminalballistik 1835" besucht.
Der Artikel von Roland Weisenburger erschien am 2.12.2020. Sie können ihn hier online nachlesen:
PS: Wenn im Artikel von "Karl Sartorius" gesprochen wird, ist Kurt Sartorius gemeint.
Mai 2017
Wieviel schöner ist das Leben, wenn wir einen Hammer heben
Eine neue Abteilung im Schwäbischen Schnapsmuseum zeigt seit Mai 2017 die Geschichte der Heilbronner Hammer-Brennerei.
August 2015